Sonntag 15. September, das Wohnmobil fertig ausgerüstet, unser Ziel ist Frankreich die Normandie und Bretagne. Da wir noch Oma´s 90 sten gefeiert haben ging es erst gegen 17 Uhr los, am späten Abend hielten wir an einer Autobahnraststätte und verbrachten dort auf dem Parkplatz die Nacht. Weiter ging es am nächsten Morgen über Belgien nach Frankreich. Das erste Ziel sollte Etretat sein, da es noch einige Kilometer durch Frankreich ging fuhren wir anfangs noch auf der Autobahn (Mautpflichtig) um schneller voranzukommen.
Da es in Etretat keinen Stellplatz gab, versuchten wir auf dem Camping Platz unterzukommen, dieser jedoch war bereits wegen Überfüllung geschlossen. Auf dem Weg dahin haben wir auf einem großen Parkplatz schon einige Wohnmobile gesehen und haben uns dann auch dazu gestellt. Nun ging es erstmal ab in ein Strandcafe, um sich von der Fahrt zu erholen. Danach erkundeten wir die schneeweiße Steilküste, welche sich soweit das Auge reichte an der Küste entlang erstreckte. Wir verweilten noch einige Zeit, um den Sonnenuntergang zu genießen machten dann noch einen ausgiebigen Bummel durch den Ort und begaben uns zurück zum WoMo. Am nächsten Morgen ging es dann weiter über die "Pont de Tancarville" (Mautpflichtige Brücke über die Seine) nach Arromanches an der Cote de Nacre.
Von unserem Stellplatz oberhalb der Klippen am 3D-Kino ergab sich der Blick auf die Reste eines 8 km langen Wellenbrechers der von der alliierten Invasion installiert wurde, um einen Landungshafen zu bauen. "Wenn wir landen wollen, müssen wir unsere Häfen mitnehmen", soll Winston Churchill gesagt haben. Hierdurch wurde der unbedeutende Fischerhafen über Nacht bekannt. Nach einer stürmischen Nacht fuhren wir weiter zum Le Mont-Saint-Michel.
Eine der größten Attraktionen der Normandie der Mont-St-Michel. Wie eine deutlich konturierte Fata Morgana erhebt sich der legendäre Klosterfelsen aus einer schier endlos erscheinenden Schwemmsandfläche der Bucht. Da es nach der Besichtigung noch recht früh am Tag war fuhren wir weiter nach Saint Malo, wo wir dann den Camping Platz auf der Halbinsel Saint-Servan oberhalb des Hafens ansteuerten.
Saint Malo die Stadt der Kosaren im 16.-19. Jahrhundert. War es eine reiche Handelsstadt mit den wuchtigen Mauerwehren und Türmen, oder ein Piratennest? Letzteres hört der Franzose nicht gern. Die Stadt läßt sich auf der Wehrmauer umwandern, ebenfalls beeindruckend ist ein Bummel durch die engen Gassen von St Malo. Unser nächstes Ziel sollte die Cote de Granit Rose sein, somit fuhren wir nach Tregastel-Plage.
Hier an der Rotsteinküste beeindruckten uns die bei Ebbe freigelegten Granit-Felsen. Durch die Um- und Ausspülung der Gezeiten haben diese Felsen eine urig aussehende Form angenommen, welche im Licht der Sonne auch noch rötlich leuchten .Da nun die Hälfte unseres Urlaubes rum ist, machen wir uns langsam auf den Rückweg.
Unsere heutige Etappe endete in dem Fischerort Le Val Andre, hier fuhren wir dann mit den Fahrräder ein Stück des alten Zollpfades entlang der Küste. An der ganzen Bretonische-Küste, ist kein Abschnitt gleich dem Anderen, mit jeder Landzunge die sich erstreckt, ändert sich hier auch der Küstenabschnitt, so kann es sein das man von einer felsigen Steilküste im nächsten Moment zu einem Kilometerlangen Sandstrand kommt, wie zb. hier in Val Andre. Am nächsten Morgen machen wir uns dann auch wieder mit dem Mobil auf nach Cancale.
In Cancale werden auf mehr als 700 Hektar Austern gezüchtet. Bei Ebbe kommen diese riesigen Austernbänke zum Vorschein, welche dann mit Traktoren, Flößen und Booten mit flachem Boden "geerntet" werden. Die jährliche Ernte liegt bei ca. 2300 t dieser Meeresfrüchte, ein rundes Viertel der französischen Gesamtproduktion. In sehr vielen Lokalen werden hier auch fangfrische Meeresfrüchte und -tiere angeboten. Honfleur hatten wir uns als nächstes Ziel gesetzt, auf dem recht abgelegenen Stellplatz war es uns jedoch nicht ganz geheuer, ringsherum "Nomades" bei uns früher eher bekannt als "Fahrendes Volk". Somit fuhren wir weiter über die Pont de Normandie, dann quer durch Le Havre wieder nach Etretat, um zu übernachten. Da es mittlerweile schon recht spät war und wir hier ja schon einen Platz zum Stehen kannten.
In der Frühe ging es dann von Etretat aus weiter an der Küste entlang nach St.Valery, der Stellplatz liegt hier direkt am Wasser und da wir sehr viel Wind hatten, konnte man wunderbar dem Spielen der Wellen zuschauen. Die weiße Steilküste ragt hier nicht ganz bis an das Wasser heran und läßt für "Sonnenanbeter" und Badegäste einen kleinen Sandstreifen frei.
Calais war das letzte Ziel
unserer Reise, vom Parkplatz am Hafen konnten wir das Ein- und
Auslaufen der Fährschiffe nach Dover beobachten, sowie den
Schiffsverkehr im Ärmelkanal. Nach einen Stadtbummel ließen wir
für uns den Frankreich Urlaub nochmal an uns vorbeiziehen,
bevor es am anderen Morgen über Belgien und den Niederlanden
leider wieder Richtung Heimat geht.
Fazit : Frankreich hat mehr als 1001
Reiseziele und wir werden wiederkommen, es ist Wohnmobil
freundlich, was Ver- und Entsorgen betrifft und es ist fast
überall noch freies Stehen möglich.